RWG Ammerland-OstFriesland: Mitglieder sagen Ja zur Fusion
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 11/2024
Auf der Generalversammlung in Apen wurde der Zusammenschluss mit der Raiffeisen Südoldenburg eG mehrheitlich angenommen. Alle Mitarbeitenden werden übernommen. Damit entsteht eine Genossenschaft mit rund 330 Mitarbeitenden und einen Jahresumsatz von rund rund 240 Millionen Euro.
Die Zahlen für 2023 zeigen, dass das Geschäftsmodell auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld überzeugt. Die Mitglieder profitieren durch entsprechende Warenrückvergütungen.
Auf der diesjährigen Generalversammlung der Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG in Apen standen neben den Geschäftszahlen vor allem auch der Zusammenschluss mit der Raiffeisen Südoldenburg eG. Der Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Dreesman und die geschäftsführenden Vorstände Hermann Mammen und Renke Schröder betonten zudem, dass vor allem der Strukturwandel in der Landwirtschaft die Aktivitäten der Genossenschaft beeinflusst habe.
Leistungsfähige Standorte, die den wachsenden Anforderungen in den Bereichen Schnelligkeit, Verfügbarkeit und Erreichbarkeit gerecht werden, seien ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Kundenbeziehung. Um diesen Herausforderungen auch über das bisherige Geschäftsgebiet hinaus zu begegnen, stärke die positive Fusionsentscheidung die Position der Genossenschaft für die Zukunft, heißt es in einer Mitteilung. Der Zusammenschluss erfolge rückwirkend zum 30. Juni dieses Jahres.
Gutes Geschäftsjahr 2023
Mit dem Geschäftsjahr 2023 zeigten sich die Vorstände der RWG Ammerland-OstFriesland mit Sitz in Wiefelstede zufrieden. Der Gesamtumsatz lag danach bei rund 193 Millionen Euro. Insgesamt belegten die Zahlen, dass die Genossenschaft und das Ehrenamt auch in einem schwierigen Umfeld sehr gute Arbeit geleistet haben, teilte die RWG mit. Insbesondere die Vielfalt der Geschäftsfelder habe sich dabei positiv auf das Gesamtergebnis ausgewirkt, wovon auch die Mitglieder durch die Auszahlung einer Warenrückvergütung profitieren würden.
Viele Faktoren für Fusion
Zahlreiche Faktoren sprechen nach Unternehmensangaben für diese Fusion. Gemeinsam werde die neue Genossenschaft ein Umsatzvolumen von rund 240 Millionen Euro erreichen. Ein größeres Gewicht werde dabei in Zukunft auf dem Agrarhandel liegen. Das fusionierte Unternehmen werde an 31 Standorten vertreten sein. Alle Mitarbeitenden der Raiffeisen Südoldenburg eG würden übernommen. Damit beschäftige das Unternehmen künftig rund 330 Menschen. Mit der Fusion, der fortlaufenden Modernisierung der Standorte, der Digitalisierung und der gezielten Mitarbeiterförderung bleibe die RWG Ammerland-OstFriesland bestens aufgestellt, um auch in Zukunft ein starker und verlässlicher Partner für die Landwirtschaft in der Region zu sein, betonten die Vorstände.
Standorte modernisieren
Die RWG Ammerland-OstFriesland setze weiterhin auf die Modernisierung ihrer Standorte. Beispiele dafür seien Neuenburg mit Geschäftsstelle und Raiffeisen-Markt sowie die Getreideannahme in Sande. Zudem erfolgte vor kurzem der Spatenstich für den Neubau des Raiffeisen-Marktes in Apen, wo nach Unternehmensangaben rund vier Millionen Euro investiert werden. Auch das Tankstellennetz sei um eine Automatentankstelle in Bockhorn erweitert worden.
Digitalisierung schreitet voran
Im Bereich der Digitalisierung sei ebenfalls ein großer Schritt nach vorn gemacht worden. Die zunehmende Nutzung der Online-Plattform „akoro“ zeige, dass der digitale Handel immer mehr an Bedeutung gewinnt. Agrarkunden könnten rund um die Uhr Waren bestellen, die über das Logistikzentrum in Westerstede-Klamperesch abgewickelt werden. Auch die von vielen Kunden genutzte App „RWG-direkt“ sei modernisiert worden und der „famos Büro-Support“ in Verbindung mit dem verbesserten genossenschaftlichen Agrarmanagementsystem „Ackerprofi“ erfreue sich großer Beliebtheit.
Mitarbeiterförderung im Fokus
Der unternehmerische Erfolg basiere jedoch nicht nur auf moderner Technik und leistungsfähigen Standorten. Vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien ein entscheidender Faktor für die positive Entwicklung der Genossenschaft. Durch eine breite Palette an Weiterbildungsangeboten, wie beispielsweise die Ausbildung zum Handelsfachwirt oder Vertriebsprofi Agrar sowie berufsbegleitende Studiengänge, werde den Mitarbeitenden die Chance geboten, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Junge Talente würden intensiv gefördert, um auch in Zukunft ein gut ausgebildetes und motiviertes Team sicherzustellen.
Wahlen und Ehrungen
Bei den satzungsgemäßen Wahlen wurden für den Vorstand Hergen Eilers, Thomas Meyer und Dieter Schröder wiedergewählt. Der Aufsichtsrat besteht danach aus Ralf Borgmann, Rolf Dreesman, Wiard Follrichs, Martin Oetjen, Arne Meinen und Henning Heinen. Darüber hinaus wurden aus den Reihen der ehemaligen Raiffeisen Südoldenburg eG Frank Hinrichsmeyer, Wolfgang Timme sowie Hinrich Engelmann in den Vorstand und Wilfried Meemken, Klaus Sieverding, Klaus Lampe, Michael Konen, Matthias Moormann und Alois Willenborg in den Aufsichtsrat gewählt.