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9. Genossenschaftstag Weser-Ems:

09.06.2017

Energiewende bietet Geschäftsfelder für viele Akteure in den Regionen


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Stellten neue genossenschaftliche Unternehmensmodelle für Kommunen und Stadtwerke mit Bürgerbeteiligung vor (v. l.): Dr. Winfried Wilkens, Kreisrat des Landkreises Osnabrück, Matthias Partetzke, Vorstandsvorsitzender der IngenieurNetzwerk Energie eG; Verbandsdirektor Axel Schwengels, Abteilungsleiter Harald Lesch, VKU-Geschäftsführer Dr. Reinhold Kassing, Verbandsdirektor Johannes Freundlieb, Rolf Echelmeyer, Geschäftsführer der Stadtwerke Steinfurt, Vorstandsmitglied Georg Dukiewicz, Energiegenossenschaft Heilbronn-Franken eG.

Rastede. Die Energiewende bietet im Nordwesten viele Chancen, neue Geschäftsfelder wirtschaftlich auf den Weg zu bringen. Ebenso ist es bei nachhaltigen Energiekonzepten oftmals erforderlich, dass neben den Kommunen und Stadtwerken weitere unterschiedlichste Akteure, wie z.B. Bürger, Gewerbetreibende und Landwirte in ein gemeinsames Energiekonzept integriert werden. Hierauf ausgerichtet wurden auf dem 9. Genossenschaftstag des Genossenschaftverbandes Weser-Ems (GVWE) am 9. Juni in dem Akademiehotel Rastede interessante Konzeptvorschläge vorgestellt.

„Uns ist wichtig, lösungsorientiert genossenschaftliche Modelle vorzustellen, mit denen vor Ort in den Kommunen neue Wege im gemeinschaftlichen Engagement hin zu einer erfolgreichen Energiewende dauerhaft beschritten werden können", führte der die Tagung moderierende Abteilungsleiter Harald Lesch des GVWE anlässlich der Eröffnung des Genossenschaftstages aus. Eingeladen waren zu dieser Veranstaltung die Vertreter der Städte und Gemeinden, Stadtwerke, Landkreise und Wirtschaftskammern in Niedersachsen.

„Um die Herausforderungen im Energiebereich zu meistern, müssen sich alle Beteiligten engagieren. Die aus meiner Sicht einzige Lösung liegt in der Kooperation zwischen allen Beteiligten, den Bürgerinnen und Bürgern, den Kommunen und den örtlichen Versorgern. Für das gemeinsame Engagement bietet die Genossenschaft den idealen Rechtsrahmen“, dies betonte Verbandsdirektor Johannes Freundlieb vom gastgebenden Genossenschaftsverband Weser-Ems.

Auch Dr. Reinhold Kassing, Geschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V., bestätigte aus der Sicht des Mitveranstalters und Kooperationspartners des Verbandes: „Kommunale Unternehmen sind regional verankert, nah an ihren Kunden, engagieren sich mit hohem Einsatz über ihre originären Aufgaben hinaus in der Region und leben tagtäglich beispielhaft Gemeinwohlorientierung.“ Die Bürgernähe gehöre somit nach seinen Aussagen wie bei den genossenschaftlichen Unternehmen zu deren regionalen DNA.

Die Vermeidung von Stromverbrauch, effiziente Strom- und Wärmeerzeugung, innovative Mobilitätskonzepte sowie geeignete Speicherlösungen sind mehr denn je wesentliche Bausteine der modernen Energiewende. Dies zeigte Matthias Partetzke, Vorstandsvorsitzender der IngenieurNetzwerk Energie eG, im Rahmen seines Vortrags zu einem „Geschäftsfeld-Checks“ für Kommunen, Stadtwerke und Genossenschaften auf, um deren wirtschaftlichen und ökologischen Potentiale in Zukunft zu heben.

Dr. Winfried Wilkens, Kreisrat des Landkreises Osnabrück, stellte den Tagungsteilnehmern den „Masterplan 100% Klimaschutz“ dieses Landkreises vor, der unter anderem spezielle Sanierungsberater, ein Programm zum Austausch von Leuchtmittel durch LED-Beleuchtung, landkreisweite Portalen zur Erfassung industrieller Abwärme und potentieller Solarflächen umfasst. „Für uns sind der Klimaschutz und die Förderung regenerativer Energien maßgebliche Ziele in der Ausrichtung der  Politik unseres Landkreises“, unterstrich Dr. Wilkens in seinen Ausführungen.

Auf großes Interesse bei den Gäste stießen zudem die auf die Praxis ausgerichteten Vorträge von Georg Dukiewicz, Vorstand der EnerGeno Heilbronn-Franken eG, sowie Rolf Echelmeyer, Geschäftsführer der Stadtwerke Steinfurt GmbH. Stellte Georg Dukiewicz die Perspektiven von Contracting als genossenschaftlichen Beitrag zu mehr Energieeffizienz in Unternehmen vor, gab Rolf Echelmeyer einen positiven Erfahrungsbericht zu einer erfolgreichen Kooperation seiner Stadtwerke mit der Bürgerenergiegenossenschaft vor. „Erfolgreiche Geschäftsmodelle brauchen immer gesellschaftliche Akzeptanz und hierfür ist die Genossenschaft eine bewährte Grundlage“, stellte er am Schluss des Genossenschaftstages als eine wesentliche Erkenntnis heraus.